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Kräuterexpertin Annette Knell

Foto: RTF1
Welche Kräuter heilen können und in den Kräutergarten gehören

"Die Natur ist die beste Heilerin", sagt Annette Knell - erfolgreiche Heilpraktikerin und Kräuterexpertin aus Bayern. In unserem Interview erklärt sie, wie man Heilkräuter selbst zu Tees und Tinkturen verarbeitet und welche Pflanzen in den heimischen Kräutergarten sollten. "Einfach gsund mit Kräutermedizin" heißt ihr neues Buch mit Rezepten und Heilwissen aus ihrer 30-jährigen Berufspraxis.

"Mit 20 verschiedenen Kräutern sind Sie zu Hause gerüstet für sehr viele Krankheiten" - diese Auffassung vertritt die bayerische Heilkräuterexpertin Annette Knell. Auf die Kombination kommt es an, betont sie, denn jedes Heilkraut habe mehrere Wirkungen. "Mir liegt sehr am Herzen, dass die Menschen wieder mehr auf Naturheilkunde zurückgreifen", betont Knell, "weil die ganz wenig Nebenwirkungen hat, aber auch sehr schnell wirksam ist - wenn man weiß, welches Kraut man nehmen muss."

Annette Knell animiert darüber hinaus dazu, die Kräuter zuhause selbst anzubauen, im eigenen Garten. "Da können dann ganz viele verschiedene Sachen wachsen, die dann reichen, um einen gut durchs Jahr zu bringen", so Knell. Man leiste außerdem einen guten Beitrag für die Umwelt, denn blühende Wiesen, die auch die Insekten brauchen, würden immer weniger. Viele Heilkräuter seien recht anspruchslos, hielten Sonne und Trockenheit gut aus, und würden sich immer wieder selbst aussähen, so die Heilpraktikerin. Kräuter sind aber auch in Bioläden und Apotheken erhältlich. Immer biologisch unveränderte Kräuter aus Bio-Anbau kaufen, so Knells Rat.

Diese Kräuter sollten in den heimischen Kräutergarten

Als Beispiele für den heimischen Kräutergarten nennt Annette Knell die Schlüsselblume, die Schafgarbe, den Frauenmantel, die Kamille, das Lungenkraut und die Wegwarte. Löwenzahn wachse sowieso überall. "Ein Holunderbusch ist natürlich auch sehr gut", so Knell, "und der Huflattich, den findet man ganz schlecht heutzutage noch. Der ist sehr gut bei trockenem Husten, auch die Königskerze ist gut bei trockenem Husten". Die Kamille ist für sie "ein Allheilkraut für Entzündungen im Körper und sehr entkrampfend. Wenn man Verkrampfungen hat, vor allem im Magen-Darm-Bereich, Schmerzen und Entzündungen".

In ihrem Buch "Einfach gsund mit Kräutermedizin" hat Knell die gängigsten und bekanntesten Kräuter samt Rezepten zusammengestellt. Diese Rezepte seien ihr ganz wichtig, betont Knell, sie habe sie deshalb "so einfach wie möglich" dargestellt in ihrem Buch. Sortiert nach Beschwerden und Krankheiten empfiehlt sie darin vor allem Tees oder Tinkturen. Auch zur Entspannung mit Kräutern hat sie Tipps.

Länger ziehen lassen - stärkere Wirkung

"Das ist leider dieses Vorurteil, ein Heilkräutertee wirkt ja nicht so schnell", berichtet Annette Knell und versichert: "Das stimmt überhaupt nicht - wenn man die richtige Zusammensetzung hat, die richtige Dosierung. Also nicht bloß kurz aufgießen und ein bisschen Kraut reintun. Sondern das darf ruhig ein bisschen intensiver sein, länger ziehen lassen, oder Tinktur draus herstellen, dann hat das auch eine stärkere Wirkung."

Die Kräuter für Tees und Tinkturen pflückt man am besten trocken und in voller Blüte, empfiehlt Heilkräuterexpertin Knell. "Dann an einem eher dunklen, schattigen, Ort trocknen. Also am Speicher zum Beispiel. Entweder man hängt sie büschelweise auf, oder man legt sie auf ein weißes Tuch, oder auf ein Sieb, ganz einfach." So könne man zum Beispiel aus getrockneten Holunderblüten ganz einfach einen Tee machen.

Für eine Tinktur werden Kräuter einfach mit einem Schnaps übergossen - mit Korn oder süßem Wein, Met zum Beispiel oder Sherry. "Dann vier Wochen in der Sonne stehen lassen. Also die Kräuter in ein Glas abfüllen, übergießen, vollmachen, umdrehen, bisschen schütteln immer wieder und in der Sonne stehen lassen", beschreibt Annette Knell die Vorgehensweise. "Also es ist ganz einfach. Früher war's ja so, dass jede Hausfrau das gemacht hat, als es noch keine Schulmedizin gegeben hat. Die Frauen haben alle ihre Kräuter gesammelt und daheim gehabt als Medizin. Es war billig und es hat's überall gegeben."

 

Annette Knell - Einfach GsundAnnette Knell - "Einfach gsund"

 

Für Annette Knell ist es "sehr sehr naheliegend, dass wir uns mit der Natur, die uns ernährt, heilen". Dazu seien die Kräuter da. "Die Kräuter sind für uns entstanden, um uns zu erfreuen, aber auch um uns zu helfen." Wie die einzelnen Kräuter wirken und wogegen, das habe sie vielfach medial erfahren, berichtet Annette Knell: "Jede Information über die Pflanzen, über die Menschen, ist in der Atmosphäre. Wenn man ganz ruhig wird innerlich, Emotionen ausschaltet, Kopf ausschaltet, offen ist und eine gewisse Gabe hat, dann empfängt man das." Channeln ist der Fachbegriff. "Hildegard von Bingen hat das Gleiche gemacht. Sie war medial, spirituell, und hat die Botschaften der Kräuter so empfangen", erklärt Knell. Ergänzt wird ihr Wissen durch das Studium historischer Quellen und vor allem durch ihre über 30-jährige Praxiserfahrung mit Naturheilkunde und Traditioneller Chinesischer Medizin.

Skeptiker werden sich erst mit nachweislichen Erfolgen überzeugen lassen. Doch die liefert die Naturheilkunde oft schnell, diese Erfahrung hat Knell nicht nur mit Kunden, sondern auch bei sich selbst gemacht. In ihrem Buch berichtet sie, wie eine immer wiederkehrende, eitrige Mandelentzündung mit einem Teerezept besiegte. Im Interview mit uns berichtet sie, wie sie eine Sehnenscheidenentzündung mit Schafgarbe über Nacht wegbekam.

Knell lebt im Bayerischen Wald und setzt vor allem auf heimische Wildkräuter. Daraus stellt sie auch gebrauchsfertige Blütenessenzen her, ähnlich wie die Bachblüten, die sie unter dem Namen Blütenseelen vertreibt. Je frischer die Kräuter, desto mehr Energie: "Es stimmt schon, was die Menschen sagen, dass das, was hier wächst, am besten für uns geeignet ist."

Das Buch "Einfach gsund mit Kräutermedizin" von Annette Knell ist erschienen im SüdOst-Verlag und kostet 17,90 Euro. ISBN: 978-3955877453


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